„Man schaut der untergehenden Sonne zu und ist doch erschrocken, wenn es plötzlich dunkel ist“.
Dieser Trauerspruch wird Franz Kafka zugeschrieben. Sei`s drum. Aus meiner Sicht beschreibt nichts besser die Entwicklung der Welt in den letzten Jahren und ihren derzeitigen Zustand.
Es ist eine seltsame Konstante in der menschlichen Wahrnehmung, dass eine neue Generation sich immer nur schwer vorstellen kann, dass es vor ihrer Zeit einmal eine andere Zeit gab in der die Menschen anders dachten und urteilten. Insbesondere für sehr junge Menschen ist ihre eigene Zeit stets fortschrittlicher und besser als die alte. Erst viel später im Leben stellen sie fest, dass sich vieles wiederholt und „besser sein“ eine höchst subjektive Anschauung ist und „anders sein“ eher die passende Beschreibung wäre.
Und es wird anders werden. Zum ersten Mal werden die jetzt lebenden Generationen in den wohlhabenden Staaten des sogenannten „Werte-Westens“ erleben, dass sie nicht bekommen, was sie wollen, wenn sie in ein Geschäft gehen. Heulen und Zähneklappern stehen uns bevor.
Noch wird mutig im Wald gepfiffen. Wir brauchen nur den Gashahn zudrehen und schon ist Putin am Ende. Wieder diese westliche Arroganz. Sie verstehen nicht, dass alles mit allem zusammenhängt und dass zur Stunde überhaupt noch nicht ausgemacht ist, wer am Ende den Kürzeren zieht.
Wer führt gegen wen Krieg?
Russland, respektive Putin führt Krieg gegen die Ukraine. Dieser Krieg ist nach westlicher Lesart anlasslos.
Stimmt, Putin hätte regungslos der Stationierung amerikanischer Atomraketen in der Ukraine und deren Aufnahme in die NATO zusehen können. Krieg hätte es nicht gegeben. Jedenfalls nicht jetzt.
Nun ist Putin aber ein genauso kaltblütig kalkulierender Machtpolitiker wie die auf der anderen Seite. Und die andere Seite wusste das. Den Rest kennen wir.
Der lokale Krieg in der Ukraine wird weiter eskaliert durch Waffenlieferungen und Sanktionen, die beiden Seiten schaden. Sie wollen Frieden, sagen sie – aber man sollte immer skeptisch gegenüber Menschen und Organisationen sein, wenn deren Handlungen das genaue Gegenteil ihres vorgeblichen Zieles bewirken.
Die gewöhnlichen Menschen müssen die Folgen von Entscheidungen tragen, die sie nicht getroffen haben und die sie in Anbetracht auf die Konsequenzen, so nicht getroffen hätten.
Ginge es ganz speziell nach den Hardlinern in London und Washington könnte der Krieg in der Ukraine jahrelang dauern. Alle werden ärmer. Manche dabei weniger als andere … und nur darauf kommt es an. Die Angelsachsen wähnen sich bereits als die großen Gewinner.
Russland endlich in die Knie gezwungen, Ukraine völlig zerstört, Europa verarmt und auf Generationen zum Bittsteller und Vasallen der Amerikaner degradiert. Ein neuer Marshall-Plan kann aufgelegt werden. Diejenigen, deren Namen man nicht nennen darf und die schon immer an jedem Krieg prächtig verdient haben, machen sich erneut die Taschen voll.
Warum gerade jetzt?
Ein Wendepunkt in der Weltpolitik sagt man. Wende impliziert die Umkehr an einem Punkt, ab dem es wieder zurück geht zum Ursprung.
Kippunkt wäre aus meiner Sicht die bessere Bezeichnung – es wankt etwas, was bald umfallen wird.
Warum gerade jetzt? In den letzten 60 Jahren gab es dutzende von Kriegen mit Millionen von zumeist zivilen Opfern. In der Hauptsache angezettelt und geführt von den USA. Warum? Weil sie es konnten. Noch nie gab es einen, sich auf Sanktionen gründenden Wirtschaftskrieg, wie wir ihn derzeit erleben. Völlig verständlich, denn wer hätte der ökonomischen Weltmacht USA in den Arm fallen können? Die NATO-Staaten waren und sind amerikanische Vasallen und der damalige Warschauer Pakt war ein ökonomischer Zwerg.
Nun aber, so scheint es, soll etwas gerettet werden, was an sein Ende gekommen ist. Um die Ukraine wurde gepokert, der Russe hat gezuckt und nun wird va banque gespielt.
Eine neue Weltordnung soll her und die USA wollen sie anführen. Wenn sie sich dabei nur nicht irren. Gewinnen wird der, dem es gelingt, China auf seine Seite zu ziehen.
Es geht um Macht, Vorherrschaft und Geld. Es geht immer um Geld. Der Zyklus des FIAT-Geldes geht seinem Ende entgegen und wenn sich die großen Nationen China, Indien, Iran und Russland dazu entschließen sollten, ihre Ölgeschäfte nicht mehr auf der Dollargrundlage abzuwickeln, haben die USA ein Problem.
Ein langer konventioneller Krieg in der Ukraine ist aus Sicht der Globalisten besser als ein kurzer. Lebensmittelknappheit und Rohstoffknappheit beflügeln die Inflation. Nichts nützt dem Finanzsektor mehr als Inflation, der Wertlosmachung von billionenfach, aus dem Nichts erzeugten Geldes.
Die einfachen Menschen, die mit ihrer Arbeit das System am Laufen halten, haben die Eliten noch nie interessiert. Ein Durchschnittsangestellter, der nach 45 Arbeitsjahren vielleicht 100.000 Euro angespart hat, um bis zu seinem Lebensende einigermaßen über die Runden zu kommen – nach 10 Jahren jetziger Inflationsrate ist das Geld weg, in Luft aufgelöst – und vielleicht geht es noch schneller.
Niemand kann sich im Moment ausmalen, welche Entbehrungen noch auf uns zukommen. Putin muss man schon allein dafür hassen, dass er mit seinem Krieg den Globalisten die Blaupause dafür geliefert hat, alle Grausamkeiten, die früher oder später im Rahmen der Pandemie- und Klimaagenda sowieso über die Menschen verhängt worden wären, uns nun im Schnelldurchlauf ereilen.
Im medialen Propagandakrieg des Westens haben die meisten Bürger bereits das Narrativ vom Buhmann Putin verinnerlicht. Nun kann durchgegriffen werden. Benzin rationieren oder besser gleich gar kein Auto, nicht mehr fliegen, kein Fleisch mehr, kein Einfamilienhaus. Verbote und Vorschriften. Jedenfalls für den Normalbürger. Nach Einführung von digitalen Zentralbankgeld vielleicht Vergünstigungen bei staatlich gefordertem Wohlverhalten.
Dies alles wird in Bälde und in Echtzeit vor unseren Augen ablaufen. Der Baum der Freiheit wird gefällt und es wird dunkel werden.
Die Sonne der Zivilisation geht unter, elitäre Zwerge werfen bereits lange Schatten. Die Dunkelheit wird lange dauern.
Den Sonnenaufgang werden vielleicht unsere Enkel sehen.