Sie nennen sich selbst die letzte Generation, sie halten sich für verloren. Angstgetrieben, ohne Hoffnung, irrlichtert ein Teil der westlichen Jugend, zivil couragiert und auf der Suche nach Beschäftigung, durch die Zeit allgemeiner, fiebriger Erregung.

Wem es an sinnvollen Aufgaben oder einer erfüllenden Arbeit mangelt, der pflegt seine Neurosen.

Bonsai-Revoluzzer

Klimaangst, gesteigert zur Hysterie eines erwarteten Weltuntergangs sorgt bei den prä- und postpubertären, oftmals wohlstandsverwöhnten, Nachwuchs aus dem in der Hauptsache roten und grünen Milieu, zu Zwangshandlungen. Dabei wird der Teil der Gesellschaft, der durch seine wertschöpfende Arbeit für den Wohlstand sorgt, zunehmend drangsaliert und in Geiselhaft genommen. Die neueste Erfindung, nachdem das freitägliche Hüpfen für das Klima seinen Reiz verloren hat, ist das Sich-Festkleben auf dem Asphalt von Autobahnabfahrten. Bonsai - Revoluzzer.

Die Frage, die ich mir dabei stelle ist, ob diese neuen Helden noch einen Bezug zur Realität haben oder ob die Realitätswahrnehmung nicht bereits derart gestört ist, dass die Einsichtsfähigkeit in die Schädlichkeit ihres Tuns nicht mehr gegeben ist. Die Anhänger der Klimasekte halten ihr Tun für gerechtfertigt, sie allein wissen, was richtig und gut ist für alle. Sie sind die Aufgewachten und Erweckten. Klimarettungswahn als paranoide Unterform einer allgemeinen Massenpsychose.

Aber verlassen wir hier besser die Gefilde der Psychologisierung. Interessanter ist der Kontext zu vorangegangenen Generationen, die wirklich verloren waren.

Verloren oder nicht - das ist hier die Frage

Niemand kann sich aussuchen, zu welcher Zeit und an welchem Ort er geboren wird. Das ist auch das Argument der Migrationsbefürworter. Was kann der schwarze Mann dafür, in Afrika geboren worden zu sein – selbstverständlich darf er zu uns kommen und an unserem Wohlstand partizipieren. Dass die damit verbundenen Zumutungen allein denen aufgebürdet werden, die in den sogenannten reichen Gesellschaften des Westens es selbst nicht so dick haben, interessiert dabei nicht. Auch stellt niemand die Frage, warum nicht innerhalb der eigenen westlichen Gesellschaft ein Hartz4 Empfänger in eine Villa, beispielsweise der Reemtsma-Dynastie, einziehen sollte. Wenn schon teilen, dann bitte auch alle.

Was wäre gewesen, wenn ein Björn-Thorben vor 300 Jahren als, sagen wir mal, dritter Sohn einer Kleinbauernfamilie geboren worden wäre? Dann hätte er sich nicht mit 23 Jahren überlegen können, was er mal werden will. Selbstverwirklichung für jeden mit irgendwas, was unbedingt auch Spaß macht ist heutiges Mantra. Bloß nicht Arbeit – das klingt nach Anstrengung.

Nein, er hätte mit 16 seinen Seesack geschultert und auf irgendeinem Seelenverkäufer angeheuert und wäre wahrscheinlich, auf der Suche nach Glück, auf immer verschwunden. Heute klebt sich Björn-Thorben auf die Fahrbahn und kommt in die Zeitung, danach studiert er weiter. Irgendwas mit Medien, Politik oder Sozialklamauk.

Für das Schicksal einer Generation sind Zeit und Ort eng verwoben. Stellt man sich vor, um 1840 in Deutschland geboren worden zu sein, hatte man wohl eine eher gute Zeit erwischt. Relativ friedlich, es ging ständig bergauf, bis zum ersten großen Krieg hatte man bereits das Zeitliche gesegnet.

Zwei Generationen später, so um 1890, hätte man großes Pech gehabt. Krieg als junger Mensch, danach 20 Jahre Waffenstillstand mit Inflation und Weltwirtschaftskrise, dann der finale Krieg und das Elend der ersten Nachkriegsjahre. Hatte man alles das überlebt, konnte man, bestenfalls mit der Hoffnung auf bessere Zeiten für die eigenen Kinder und Enkel, abtreten.

Eine verlorene Generation, ich kenne es noch als Jugendlicher – meine Großeltern sind um 1900 geboren und sie sind sehr alt geworden. In meiner Erinnerung waren sie immer herzensgut und vor allem, sie haben nicht gejammert.

Wirklich Verlorene

Ein Beispiel für eine ultimativ verlorene Generation will ich hier anführen. In dem Film „Red Secrets – Im Fadenkreuz Stalins“ aus dem Jahr 2020 sind Szenen dargestellt, bei denen man eine schwache Vorstellung davon bekommen kann, was verlorene Generation heißt. Der Film erzählt die Geschichte von Gareth Jones, einem Journalisten, der Anfang der 1930er Jahre die Sowjetunion bereiste und dabei illegale Recherchen in der Ukraine betrieb. Er hatte den Mut, entgegen allen Anfeindungen den millionenfachen Massenmord durch Aushungern, den Holodomor, in der Ukraine, öffentlich zu machen. Kaum jemand hatte damals ein Interesse an diesen Tatsachen – Geschäftemacher befürchteten Nachteile und für die Kommunisten und Sozialisten im Westen war der rote Zar sakrosankt.

In einer Szene kocht ein vielleicht 12jähriges Mädchen in einer zerfallenden Hütte für die Schar ihrer kleinen Geschwister – allesamt ausgemergelt und zerlumpt, ein Essen. „Woher kommt das Essen?“ fragen die Kinder. „Von unserem Brüderchen“ antwortet die große Schwester. Das Brüderchen liegt nackt und tot im Schnee hinter der Hütte.

1933 berichtete Jones über die Vorgänge in der Sowjetunion, 1935 wird er ermordet, wahrscheinlich von den Schergen Stalins. 1933 lag der nationale Sozialismus in Deutschland noch in den Windeln, da hatte der Schlächter Stalin das Heimatland des internationalen Sozialismus bereits in die Hölle verwandelt.

Um 1920 im Mutterland des ersten kommunistischen Großversuchs geboren worden zu sein – das war, sofern man nicht zur roten Herrschaftskaste gehörte, eine wirklich verlorene Generation.

Sie können nichts dafür - sie wissen es nicht besser

Heute jammert eine militante Minderheit verwöhnter Wohlstandskinder über die Schlechtigkeit der Welt. Von den Medien wird eine Realität simuliert, die das Erkennen von Wirklichkeit erschwert. Das jeder neuen Generation immanente Revoluzzertum wird geschickt in die politisch genehme Richtung gelenkt.

Die Proteste der Klimajünger sind gratismutig und wohlfeil da der Protest von einflussreichen Spielern in der Politik goutiert und bestenfalls augenzwinkernd verurteilt wird.

Von Schule und Universität verbildet, von den offiziellen Medien indoktriniert und belogen, merken sie nicht, von welcher Seite für ihre Zukunft die eigentliche Gefahr droht. Willig lassen sie sich die Freiheit nehmen und tauschen sie gegen angebliche Sicherheit, freudig wollen sie ihre Heimat der ganzen Welt als Wohnstatt anbieten.

Die Welt, wie wir sie kennen wird innerhalb dieser Generation von einer machtbesoffenen Elite umgebaut. Einzig sicher ist Veränderung. Ob die Welt, die kommt lebenswert ist, sei dahingestellt.

Es wird viele Gründe geben, die Welt der Zukunft für weniger lebenswert zu halten – der Hauptgrund dafür ist aber ganz sicher nicht das Klima.

Aber der Mensch gewöhnt sich an alles.