Seitdem die Menschen aus dem Paradies vertrieben wurden, ist die Geschichte ein einziges Drama von Blut und Tränen. Die Menschen träumen von der Rückkehr ins Paradies.

Die Bibel erzählt, der Mensch und sein Weib, Adam und Eva, lebten in kindlicher Unschuld nackt im Paradies und sie schämten sich nicht.

Das Paradies, immer genug zu essen, Menschen und Tiere lebten friedlich zusammen. Es gab keine Schuld und keine Verantwortung.

Die Vertreibung

Dann wurde alles anders. Adam und Eva wurden verführt, die Frucht vom Baum der Erkenntnis, den Apfel zu essen. Das war der Sündenfall - damit kam das Böse in die Welt. Malum, das Böse, Unheilvolle heißt der Apfel deshalb auf lateinisch.

Die Frucht des Baumes der Erkenntnis verlieh den Menschen die Gabe, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und ist ein Gleichnis zur Erklärung, warum der Mensch die Freiheit besitzt, Gutes oder Böses zu tun.

Weil Adam und Eva nach dem Essen des Apfels ihre Nacktheit erkannten und sich ihrer plötzlich schämten, kann angenommen werden, dass den Menschen das Geheimnis der Fortpflanzung offenbart wurde.

Das verlorene Paradies ist bis heute Sinnbild für den Verlust der Unschuld. Der Mensch ist mit der Vertreibung aus dem Paradies selbst verantwortlich für alles, was er tut.

Folgen

Was folgt? Schon die Söhne der ersten Menschen liegen im Streit miteinander. Kain, der sesshafte Ackerbauer erschlägt Abel, seinen nomadisierenden Bruder, den Hirten. Die Bibel erzählt, Kain erschlug seinen Bruder, weil er sich in der Wertung der Opfergaben – Abel opferte ein Tier seiner Herde und Kain Feldfrüchte von seinem Acker – von Gott zurückgesetzt fühlte.

Gott vertrieb Kain daraufhin zur Strafe von seinem Acker und machte ihm ein Zeichen, auf dass ihn niemand erschlage, der ihn erkenne. Nach der Bibel begab sich Kain in das Land Nod, wo er eine Frau erkannte, also schwängerte, und eine Stadt gründete, die er nach seinem Erstgeborenen, Henoch, benannte. Der Beginn der menschlichen Kultur und Zivilisation.

Die Frage, woher Kains Frau plötzlich kam, wo er doch direkter Nachfahre des ersten Menschenpaares ist, beantworten spitzfindige Bibelforscher damit, dass Adam und Eva während ihres mehrere hundert Jahre dauernden Lebens noch eine Vielzahl weiterer Kinder hatten, welche sich über die Welt zerstreuten. Man darf sich also vorstellen, dass Kain viele, viele Jahre durch die Welt streifte um dann einen anderen weiblichen Nachkommen von Adam und Eva, faktisch eine nach ihm geborene Schwester, ehelichte.

Dies beim Wort genommen heißt nichts anderes als dass Inzest und Brudermord der Urgrund für die sesshafte Zivilisation sind.

Gleichnis

Die Erzählung von Kain und Abel steht für die Anfänge der menschlichen Geschichte. Zu Anbeginn unserer Geschichte zogen besitzlose Nomaden in einer grenzenlosen Welt, in einem Alltag unter freiem Himmel, umher. Die nomadische Lebensweise ist die älteste Kulturform der Menschen und sie setzt eine Welt ohne Grenzen und Besitzansprüche voraus, eine Welt die allen gehört.

Doch plötzlich: Ackerbau und Vorratshaltung, die Neolithische Revolution. Diese Kulturform forderte das Verweilen am Ort. Feste Unterkünfte wurden gebaut, das Land für den Ackerbau wird als Besitz betrachtet. Es kommt zum Konflikt mit anderen, weiterhin nomadisch lebenden Menschen. Dieser erste Clash der Kulturen führt zu Feindschaft und Friedlosigkeit.

Die Geschichte von Kain und Abel steht dafür als Gleichnis. Nach dem Sündenfall als Vergehen  gegen Gott, steht der Brudermord für das Vergehen von Menschen an ihresgleichen.

Aufstieg und Abstieg

Die Sesshaftwerdung des Menschen war Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Kultur. Das Land welches der Bauer bearbeitet, das Haus, das Dorf, in dem er wohnt, sind ihm Heimat. Technischer Fortschritt, immer weitere Arbeitsteilung und Handel sowie notwendige Verwaltung lassen schließlich Städte entstehen. Hier kommt letztendlich alle Entwicklung zur Blüte - Kunst und Wissenschaft, Politik und Religion, selbst auch die Staaten und Völker entwickeln sich in und um Städte.

Nach der Blüte kommt das Welken und es scheint als seien die Kultur vor etwa 100 Jahren und die Zivilisation vor etwa einer Generation auf ihren Höhepunkten gewesen und wir beobachten derzeit den Beginn eines neuen Niedergangs. Staatliche Übergriffigkeiten, orchestriert von sich zu Cäsaren aufschwingenden Milliardärsozialisten und durchgeführt von ihren Angestellten in den Regierungen vieler Staaten lassen ahnen, wohin die Reise geht.

Gigantische Riesenstädte mit einer Einwohnerzahl, die vor 100 Jahren nicht einmal die meisten Staaten dieser Erde erreicht haben, werden die Kristallisationspunkte sein für die Risse im Firnis der Zivilisation. Gesichtslose und formlose Massen von Menschen in einem labilen Gleichgewicht. Kleine Störungen der logistischen Versorgungsströme können zu Energie- und Nahrungsmangel führen mit dem Potential zu Gewaltausbrüchen.

Oswald Spengler beschreibt die Stadt als den Wohnort des zivilisierten Menschen, eines intellektuellen Nomaden, geistig frei wie die Jäger und Hirten es einst waren. „Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland – das gilt vor und nach jeder Kultur.“… „Heute, am Ende dieser Kultur schweift der wurzellose Geist durch alle landschaftlichen und gedanklichen Möglichkeiten“.

Heute? Für die neoliberale Elite gibt es keine Alternative zu ihrem Projekt des Abbaus der zwischenstaatlichen Schranken. Die Globalisierung als alternativloses System nichthinterfragbarer Werte. Die Wertvorstellungen einer kosmopolitischen Kaste werden den Verlierern der Globalisierung politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich oktroyiert.

Der intellektuelle und nun auch noch digitale Nomade, dessen Credo „Heimat ist, wo es WLAN gibt“ lautet, diktiert der sesshaften und ortsgebundenen Bevölkerung seine Vorstellungen vom Leben.

Entheimatung und Verzicht als Zweck, Angststeuerung als Mittel

Bevölkerungsexplosion und Ressourcenknappheit verlangen nach geeigneten Maßnahmen, die notwendig werdende Mangelverwaltung, insbesondere den Menschen des sogenannten „Westens“, zu erklären. Notwendig dazu ist die Unterstützung durch Großerzählungen.

Die wirkmächtigste Großerzählung ist die von den Gefahren des Klimawandels und des dadurch drohenden Unterganges großer Teile der Menschheit. Abgerundet wird diese Erzählung durch den in menschlicher Hybris begründeten Zusatz, dieser Wandel wäre ausschließlich menschengemacht und er könnte durch die Änderung menschlichen Verhaltens aufgehalten oder gar gestoppt  werden.

Zur Erzwingung der Änderung eben dieses Verhaltens war die Coronakrise für die Globalisten ein Geschenk des Himmels. Geeignet, freiheitsbeschränkende Zwangsmaßnahmen faktisch über die gesamte Menschheit zu verhängen, die Massen für Gehorsam und Duldung zu konditionieren.

Diese nun in der Massenseele bereits fest verankerte Angst vor der aktuellen und vor bereits avisierten weiteren Seuchen ist geeignet, gleitend in die Angst vor dem Weltende durch den Klimawandel überführt zu werden.

Angst als Mittel zur Hörigmachung der Menschen für die Ziele der Globalisten: der Mangelverwaltung und der Schaffung eines neuen Menschen, dem heimatlosen, entwurzelten aber permanent überwachten Nomaden, bereit zum Verzicht, glücklich in der Besitzlosigkeit.

Die alten Tugenden einer sesshaften Gesellschaft werden zu Gunsten von klimafreundlichen Minimalismus abgeschafft. Nicht mehr das Streben nach Wohlstand und Besitz wird goutiert sondern Mobilität und Ungebundenheit.

Wohnen in Kurzzeitunterkünften, arbeiten in sogenannten Co-Working-Spaces, ständige Erreichbarkeit und Mobilität sind die neuen Tugenden. Der Tugendterror der Jacobiner des digitalen Zeitalters ist der Zwang, die Menschen zu „urban nomads“ zu konditionieren.

Wir werden eng zusammenrücken müssen: Micro-Häuser, ressourcenschonende Smart Homes für Multikulti-Patchwork-Regenbogenfamilien mit zeitlichen Ablaufdatum sind die Zukunft.

Die Analogie mit Zeltstädten von nomadisierenden Hirten der Vergangenheit drängt sich auf. Das Privatleben wird sich zukünftig zunehmend in die Öffentlichkeit verlagern, ähnlich dem Lagerfeuer als zentraler Ort von Nomadendörfern.

Das Leben in ständiger Bewegung heißt auch Abschaffung der Familie. Zerstörung von Familie und Zusammenhalt war schon immer Ziel und Traum sozialistischer und kommunistischer Ideologien. Kinder der Familie zu entfremden und deren Erziehung unter staatlicher und kommunaler Aufsicht zu bewerkstelligen ist das Ziel. Die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz ist das Trojanische Pferd für den Einbruch des Staates in die Familien. Wehret den Anfängen.

Epilog

Es ist als würde sich ein Kreis schließen. Nach Jahrtausenden der Sesshaftigkeit scheint der vergessene, von Kain erschlagene Abel, zurückzukehren. Der ewige Wanderer, der wurzellose und letztlich wohl verlorene Mensch … man wird sehen, wie der Mensch mit der ihm mit der Vertreibung aus dem Paradies übertragenen Verantwortung für sich und die Erde umgeht.

Ob Gott in seiner unergründlichen Weisheit bereits bei der Erschaffung des Menschen gewusst haben mag, wohin alles führt?

Nun, falls es schief geht, ein weiterer Versuch wäre möglich. Die Menschheit existiert erst seit etwa einer Million Jahren, die Erde wird noch einige hundert Millionen Jahre existieren.

Nur, ob Gott noch einmal dazu Lust hat? Lassen wir es besser nicht darauf ankommen und hören wir nicht auf die falschen Propheten.