„Wetten, dass…“, die Begeisterung für diese Sendung ist auch eine Zustandsbeschreibung für die geistige Verfasstheit eines Großteils der Menschen in unserer Republik.  Millionen und Abermillionen saßen gebannt vor den Bildschirmen. Nein, es war nicht die Live-Übertragung der ersten Marslandung oder des Erstkontaktes mit einer fremden Zivilisation, es war: Gottschalk.

Das ZDF (ich wollte schon schreiben, das völlig auf den Hund gekommene ZDF…stimmt aber nicht, auf den Hund gekommen ist man, wenn das Geld alle ist) hat einen Coup gelandet. Die Medien überschlugen sich. Des Lobes voll. Musste mir, um mitreden zu können, fix in der Mediathek die Sendung, auf 30 Minuten Schnelldurchlauf eingedampft, ansehen.

Das Phänomen Gottschalk

Wie, fragt man sich, wie kann ein derart alter Plot – die erste Sendung wurde 1981 ausgestrahlt – heute so erfolgreich sein? Mit einem alten, weißen Mann als Entertainer, der der Großvater der Hüpfkindergeneration sein könnte? Einem Dinosaurier im Brokatjäckchen, jubeln die Massen zu. Was läuft hier falsch?

Immerhin hat Gottschalk die Sendung 10 Jahre lang nicht mehr moderiert, nachdem es dort Ende 2010 einen fürchterlichen Unfall gegeben hatte. Das war sehr anständig von ihm. Dem ZDF schien es egal, die Sendung lief mit einem anderen Moderator weiter, floppte total und wurde 2014 eingestellt. Man kann es drehen und wenden, wie man will: „Wetten das…“ ohne Gottschalk, das wird nichts.

Eine Einschaltquote von 45 Prozent, unter den Jüngeren sogar noch höher! Was sagt uns das über den Gemütszustand der Massen? Die Sendung ist im Grunde altbacken, langweilig und schnarchnasig – aber die Leute lieben es.

In Zeiten von Netflix, Tötungsspielen (Squid), Gender, Wokeness und Buntheit eine Sendung aus der guten, alten Zeit. Alte Männer, blonde Frauen, keine Migranten, keine Gendersprache. Unsere linksgrünen Umerzieher müssten doch angesichts der Zuschauerzahlen einer so völlig aus der Zeit gefallenen Sendung verzweifelt ins Kissen weinen. War es denn alles umsonst bisher? Könnte es sein, dass die Mehrzahl unserer Bürger im Grunde ihres Herzens stockkonservative Spießer sind, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen? Die sich freuen, wenn sie mal dreieinhalb Stunden am Stück nicht indoktriniert werden?

So geht das nicht

Das muss sich dringend ändern. Für die Folgesendung „Wetten das…“ muss die Wirklichkeit unserer Gesellschaft deutlicher abgebildet werden. Alte, weiße Männer, außer Gottschalk, bleiben vor der Tür. Diverse, Migranten, Klimaaktivisten sind stärker zu berücksichtigen, sowohl als Wettpublikum auf der Couch als auch als Wettkampfteilnehmer. Tätowierungen, Nasenringe und Lippenpiercings sind kamerawirksam ins Licht zu setzen. Auf gendergerechte Sprache ist zu achten.

Apropos Kamera: beim Schwenk über die im Saal anwesenden Zuschauer waren keine Kopftücher zu sehen. Auch hier…entweder Verteilung von Freikarten in Duisburg-Marxloh oder, für den Fall, diese werden nicht angenommen: Verkleidung autochthoner Frauen.

Alles fiktiv und übertrieben. Zuzutrauen wäre es den Verantwortlichen im ZDF aber sehr wohl. Wie stünde wohl Herr Gottschalk dazu? Manche sagen, er ist ein selbstverliebter Gockel, der für Geld alles macht - ich glaube das nicht, ich habe noch Hoffnung.