Im Kampf um die Herzen der Coronajünger heute diese Meldung: ein Verhaltensökonom schlägt vor, Impfverweigerer bei der Triage auszusortieren. Spontan fragte ich mich, ob Dr. Mengele an der Rampe von Ausschwitz Verhaltensökonom und nicht Arzt gewesen ist. Vielleicht schließt das Eine das Andere nicht aus? Oder bedingt gar einander in den heutigen Zeiten? Fragen über Fragen. 

Brauchte Herr Gernewichtig aus der Unternehmensberatung seine Zehnminutenaufmerksamkeit oder warum hat er nicht einfach mal den Mund gehalten? Wenn man Verhaltensökonomie ernst nimmt und nicht nur als Mix aus Psycho-Voodoo und dem Wissen, wo der Barthel den Most holt, betrachtet, wäre bei diesem Gesellschaftsthema Zurückhaltung geboten gewesen.

Aufrufe zur Teilung der menschlichen Gesellschaft in Nützlinge und Lebensunwerte sollten meiner Meinung nach als Volksverhetzung angeklagt werden. Wo fängt das an, wo hört das auf? Reichen die kognitiven Fähigkeiten dazu nicht aus, oder ist es moralischer Tiefflug?

Aus dieser Ecke kommt auch das Nudging. Eine moderne Wortschöpfung für uraltes Wissen über Manipulation von Menschen. Nudging ist die mildeste Form von Manipulation, die Menschen merken zumeist selbst gar nichts, denken, sie wären Herren ihrer Entscheidungen. Der Endpunkt ist dann das Totschlagen derer, die nicht so wollen, wie sie sollen. Wir sind schon gut unterwegs. Die hier vorgeschlagene Triage liegt irgendwo dazwischen.

Wie das funktioniert? Nun, die heutigen Tugendprotze fragen sich immer, wie das nur passieren konnte, damals, mit dem gelben Stern. Die haben den nicht getragen, weil es das Gesetz befahl, die haben den getragen, weil der Nachbar aufgepasst hat. Das Gesetz gab es und die, die es machten wussten, es wird ein Selbstläufer, die Volksgenossen passen auf. So funktioniert das, erst teilen und spalten, einteilen in Werte und Unwerte, dann Angst der Masse vor den "Schädlingen" erzeugen. Am Ende sind die Unwerten dann einfach weg, keiner weiß mehr, wie es passierte. Maske auf, wir passen auf! Oder besser: wehret den Anfängen.