September 27, 2022

Die Italiener haben falsch gewählt. Gespannt warteten wir auf den Anruf aus Südafrika  mit der Order, die Wahl rückgängig zu machen. Das ist nicht passiert. Wohl aber hat bereits im Vorfeld das demokratisch defizitäre Konstrukt EU, vertreten durch deren demokratisch nicht gewählte Kommissionspräsidentin, den Italienern das „Zeigen der Instrumente“ angedroht.

Folterdrohung

Das „Zeigen der Instrumente“ war zu Zeiten der Hexenverfolgungen die erste Stufe der Folter. Dem Delinquenten, dem ein Geständnis abgepresst werden sollte, wurden in der Folterkammer die Folterwerkzeuge und deren vorgesehener Gebrauch erläutert. Ließ er oder sie sich davon nicht beeindrucken, wurde in steigenden Stufen der Pein körperlich gefoltert. Das heute seltsam Anmutende daran ist, dass der Delinquent unter der Folter nicht sterben sollte, das heißt, gestand der Gefolterte auch unter schwersten Qualen nicht, wurde die Folter beendet und der Gefolterte musste vom Henker bzw. Folterknecht wieder gesund gepflegt werden. Schwerste und dauerhafte körperliche Schäden blieben aber in jedem Falle zurück.

„Zeigen der Instrumente“ heißt heute angedrohter Ausschluss von Geldtransfers. Das kann die EU, weil sie genug Geld zum Verteilen hat. Geld, direkt dem europäischen Steuerzahler, ganz besonders dem deutschen, abgepresst - oder frisch gedruckt von der EZB und als Wechsel auf die Zukunft bei den Steuerzahlern hinterlegt.

Allen wortgewaltigen Drohungen zum Trotz wird es jedoch nicht so kommen. Italien ist mächtig, seine Macht ist der gigantische Schuldenberg. Fällt Italien, fallen Europas Banken. Italiens Waffe heißt „too big to fail“. Das Geld wird fließen, das Eurosystem wird ausgequetscht, selbst auf die Gefahr hin, dass der Euro ins Bodenlose fällt. Die Finanzmärkte haben es erkannt. Der Euro notiert bei 96 Dollar-Cent und es ist viel Luft nach unten, zum Jahresende sind 90 Cent nicht unwahrscheinlich. Steigende Verschuldung und Entschuldung durch steigende Inflation werden sich ein Rennen liefern, zu Lasten des Wohlstands breitester Bevölkerungsschichten.

Man hat immer eine Wahl

Es scheint der politischen Kaste egal zu sein, werden die eigenen Bürger doch zunehmend nicht nur wie unmündige Untertanen, sondern als Staatseigentum betrachtet. Inzwischen werden, zumindest in Deutschland, den arbeitenden Menschen fast 70 Prozent des Lohnes durch direkte und indirekte Steuern abgepresst, um das so erhaltene Geld nach Gutsherrenart umzuverteilen. Steigt diese Quote weiter, kann man bald von Leibeigenschaft sprechen. Die Italiener machen hier einiges richtig – 100 Milliarden entgehen dem italienischen Staat durch Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit – gut so, denkt man sich – jeder Steuergroschen, die eine Staatskrake nicht erhält, ist ein guter Groschen. Mit Einführung eines digitalen Zentralbankgeldes wird es damit allerdings für alle vorbei sein. Dem auf Schritt und Tritt überwachten Menschen wird vorgeschrieben, wofür, wo und bis wann sie ihr Taschengeld ausgeben dürfen.

Deutschland verarmt und versinkt in sozialem Siechtum. Aber anstatt um unser Leben zu laufen und dem System den Stecker zu ziehen, um somit zumindest die Chance auf einen Neustart zu haben, tun wir das, was wir schon immer taten – wir laufen glücklich weiter die alten Wege, erfüllt von unseren Einsichten.

Man hat immer eine Wahl. Bevor wir jedoch glauben, die Kraft zu haben, das Schicksal zu gestalten, sollten wir immer die Möglichkeit in Betracht ziehen, erfüllt von unseren Überzeugungen, die Guten zu sein, ins Verderben zu laufen. Und bevor wir beschließen, so sein zu wollen wie jemand, der die Kraft hat, um sein Leben zu laufen und seine Chance zu nutzen, müssen wir immer bedenken, dass wir auch ganz anders sein können - und glücklich in den Ruin gehen.

EU und Europa

Die Europäer haben die EU bisher zugelassen, sie haben von einem gemeinsamen, friedlichen Europa geträumt und wurden betrogen. Ein undemokratisches Bürokratiemonster haben sie bekommen, welches 450 Millionen Menschen bevormundet und gängelt. Ein Staat will dabei den anderen übervorteilen. Es geht immer nur um Geld. Geld ist das Einzige, was diese EU zusammenhält – Geld vornehmlich aus Deutschland. Fließt das Geld nicht, ist die Party ganz schnell zu Ende. Die EU, die euphemistisch im Sprachgebrauch der offiziellen Propaganda stets mit Europa gleichgesetzt wird, ist nicht Europa. Die EU ist ein Verwaltungskonstrukt – undemokratisch, kafkaesk und machtversessen.

Diese EU ist nicht reformierbar, weil die sie verkörpernden Protagonisten kein Interesse am Machtverzicht haben, sie muss erst sterben – damit Europa leben kann.

Die Wahl in Italien haben „die Falschen“ gewonnen. Unbesehen davon wollen sie selbstverständlich weiter das Geld der anderen um ihr „dolce vita“ zu finanzieren - Renten sollen erhöht, Steuern gesenkt werden. Wir leben in aufregenden Zeiten und werden sehen, inwieweit der Gefolterte wieder gesund gepflegt wird.